dies ist ein kleines Nebenprodukt der Aufnahme von "Macht kapput was euch
kaputt macht" für die Demonum - EP, featuring Florian Schenkel, Thomas Glatz
und Gerhard Lassen.
Überlegungen zur Aufgabenstellung:ausblenden
wie mag sich die musik der krells angehört haben? man kann wohl davon
ausgehen, dass sie bei einer so fremden lebensform sehr verschieden von der
der menschen war. das brachte mich auf folgende idee: was, wenn die krell-musik
nicht, wie bei uns, als klänge in die stille wie formen in leeren raum gesetzt ist,
sondern aus einem block aus geräusch eingekerbt und eingeschnitzt ist?
das ist der hauptgedanke, nach dem ich versucht habe, dieses stück zu gestalten.
es ist quasi (für uns) eine negativ-musik. musikalische bewegungen bzw. inhalte
sind in diesen block aus weissem rauschen eingraviert, der für sie so eine art
stille darstellt.
andereseits: nach der extrem hohen intelligenz der krells zu urteilen, haben die
krells wahrscheinlich sehr hohe anforderungen an die komplexität der musik
gestellt, und ich denke, das was sie produziert haben, könnte sich für uns wie
weisses rauschen angehört haben. da sie so sehr bemüht haben, ihr urinstinkt
zu unterdrücken, dass sie den musikalischen ausdruck wie ihre emotionen tief
in diesem geräusch-block versenkt haben und strukturelle ton-organisation, wie
auch unsere irdischen kollegen der modernen klassik, sehr abstrakten methoden,
ideen und schemata unterworfen haben und das natürlich auf dem extrem hohen
krell-niveau. das scheint sich alles ein wenig zu widersprechen, aber unser
menschlicher verstand ist nicht fähig, dies zu durchschauen...
wenn man sich den planeten anschaut, auf dem sie lebten, sollten sie nicht zu
sehr verschieden von uns menschen beschaffen gewesen sein, zumindest
hatten sie wohl so etwas wie ohren; ob sie mehr als eins davon, und ob und wie
weit ihr hörvemögen evtl über das unsere hinaus ging, habe ich unberücksichtigt
gelassen und frequenzen über 20khz aussen vor gelassen.
Kooperation mit dem Autor Denijen Paulevic
3 Texte von Flüchtlingen in München (davon einer vom Autor selbst), von Paulevic gesprochen, Musik von Christian Nothaft,
für die Seite arriving-in-munich.de (2016/´18)
KubeNothaft - Album das legendäre erste und einzige Album des kurzlebigen Bandprojekts Christian Nothafts mit Christoph Kube namens
KUBENOTHAFT (anno `98 - `01) von 2001, jetzt auch
als download bei bandcamp
I Got Mine (Motörhead) - Rahmstein live 21.12.13 beim Bodensatzfestival,
München (feat. Steffen Müller,
rgit + voc, T.V. Shit - fx, Christian Nothaft - feedgit)
Review Skug: "Manchmal
kommt Musik daher, die klingt als wäre sie gerade aus einer Flaschenpost,
einem Zeitloch geschlüpft, ohne dabei Retro oder Teil eines (stattfindenden,
kommenden) Revivals zu sein. .Sie macht sich einfach quasi singulär
breit, hat mitunter Ticks und Macken wie Einzelkinder und ist auch einem
gewissen Autismus nicht abhold. Die zwischen 1998 und 2010 entstandenen
‚«Arowana Sessions« des Münchner Musikers Christian Nothaft fallen
genau in diese Kategorien, nur um dann gleich wieder da heraus zu fallen.
Im Grunde hören wir Midi-Files, zusammengebastelt mit Cubase und der
titelgebenden Billigsoundkarte Arowana. Eigentlich ein Terrain zwischen
8bit-und Atari-Sound, dass längst abgegrast scheint. Nur dass das hier
alles überhaupt keine Rolle spielt (und wenn, dann als das was draußen
bleiben muss). «E-Metal« nennt Christian Nothaft an einer Stelle im
Booklet seine Tracks und lässt offen, für was dieses «E« nun stehen
mag. Indizien zwischen „Ernst«, «Elektronik«, «Ekstase«, «Exzess«, «Entschleunigung«
gibt es in den zwischen Dancefloor und Minimal hin und her schwankenden
Stücken genug. Aber auch «Metal« lässt sich nicht so einfach erklären.
Brachial und hart mag zwar als Idee dahinter stehen, nur wieso haben
wir es dann mit «Streichquartetten«, Klavieren und anderen klassischen
Instrumenten zu tun, und weniger mit runter gestimmten Würgegitarren?
Metal als radikale Form einer Avantgarde zu lesen, die mit offenen Ohren
in alle Richtungen Rockidiome längst hinter sich gelassen hat, dürfte
auch hier der Schlüssel sein. Weniger jedoch als simpler Übersetzungsmechanismus
(etwa in besagte «Streichquartette«), denn als Transformation in die
Möglichkeiten und Limitationen einer Billigsoundkarte. Es geht hier
schlicht (und ebenso einfach wie effektiv) um eine Software als Instrument.
Um das schon oft in Angriff genommene Unterfangen einer sich selbst
spielenden Musik. Was die »Arowana Session« jedoch von ähnlichen Unternehmungen
unterscheidet ist eine Art seriöser Cheesyness der Sounds, die mitunter
an die immer auch etwas unheimlichen wie wunderlichen Klänge alter
Musikautomaten und Spieluhren erinnern."
(Didi Neidhart / Skug) <<<
Die Idee war, ein konventionell klingendes, klassisch anmutendes
Werk zu komponieren, ohne konventionelle, klassisch akademische
Methoden zu benutzen (darum auch "pseudo-klassizisitsch"). Ich
hatte allerdings kein Interesse, ein "vollkommen" klingendes Werk
zu schaffen, deshalb sind Brüche und "Ungereimtheiten"
absichtlich gesetzt oder bewusst zurückgelassen
worden; das Ergebnis klingt aber durchaus klassizistisch, vielleicht
sogar barock. Oberflächlich ist der Konvention hinreichend genüge
getan durch die Satzfolge schnell - langsam - schnell und
der Betonung von Melodie und Harmonie. Auf weiteres Regelwerk
oder theoretischen Überbau wurde verzichtet.
Das Quartett entstand 1997. 2007 wurde der erste Satz ausgebaut,
das gesamte Werk überarbeitet und eine neue virtuelle Realisation
erstellt.
Das Quartett ist noch nicht aufgeführt.