das erste pcn-Album Arowana-Sessions, 2010 in einer mini-cd-rom-
auflage beim Bodensatz erschienen, ist wiederveröffentlicht, diesmal als schicker Digipac
erhältlich sowie als Download bei Bandcamp oder im
Minor Mailorder Online Shop.
Der Ursprung dieses Albums reicht bis 1999 zurück. Erste Gehversuche
in am PC produzierter elektronischer Musik reiften über die Jahre zu
einem ambitionierten Werk. Auch hier ist die stilistische Bandbreite
gross, wenn auch focussiert - mit den Stilen Electro/Techno, E-Metal,
Minimal Music/Klassik, Industrial und Ambient – und zurück wird ein
Bogen gespannt, der eine intensive Reise quasi zum emotionalen
Nadir und zurück beschreibt. Bipolar...
erhältlich bei
Bandcamp
,
minor.de
oder im
Riviera
-Shop in München
Plastic Bomb Nr.120 3/22:
"Es ist ja nicht so, dass ich rein instrumentale Musik gar nicht zu schätzen wüsste.
Das meiste davon funktioniert für mich allerdings am besten mit der optischen Untermalung.
Jetzt mal von Songs wie "Guns of Navarrone" von den Skatalites oder dergleichen abge-sehen...
Auch das überwiegend elektronische Werk von Christian Nothaft, was er seit 2011 unter dem
Namen pcn veröffentlicht, riecht für mich irgenwie stark nach Zelluloid. Wäre wohl ein
verdammt guter Soundtrack für gleich mehrere Filmgenres, was hier an teilweise recht
vertrackten Soundlandschaften aufgefahren wird. Für Cineasten mit Sicherheit eine
interessante Angele-genheit, beim Genuss der "Arow(an)a" Sessions" läuft auch völlig
ohne Drogen der eine oder andere Film im Kopfkino..." (Basti)
Side-Line - Magazine:
"Genre/Einflüsse: Cinématique, Experimental.
...
+ + + : Diese Art von Produktion muss durch visuelle Kunst begleitet und/oder ergänzt werden. Einer der Tracks (vgl. "Almost.All")
erinnert mich ein wenig an die Traurigkeit der Musik, die man in Filmen von Pedro Almodóvar hören kann. Ich vermisse nur ein Akkordeon.
Das Eröffnungsstück ist ein weiterer interessanter Track für die retro-ähnlichen Klangbehandlungen.
– – – : Die meisten Tracks sind ziemlich repetitiv und werden schnell eintönig.
Und ich bin kein großer Freund von schnellen, nervösen Sequenzen gemischt mit schnellen Rhythmen.
Fazit: PCN ist nicht das zugänglichste Klangerlebnis, aber für Experimentier-freudige durchaus eine Überlegung wert.
Beste songs: “Almost.All”, “NToR/tm”.
Bewertung: 5 1/2."
( side line )
Review Skug 2011:
"Manchmal kommt Musik daher, die klingt als wäre sie gerade aus einer Flaschenpost,
einem Zeitloch geschlüpft, ohne dabei Retro oder Teil eines (stattfindenden,
kommenden) Revivals zu sein. .Sie macht sich einfach quasi singulär
breit, hat mitunter Ticks und Macken wie Einzelkinder und ist auch einem
gewissen Autismus nicht abhold. Die zwischen 1998 und 2010 entstandenen
«Arowana Sessions« des Münchner Musikers Christian Nothaft fallen
genau in diese Kategorien, nur um dann gleich wieder da heraus zu fallen.
Im Grunde hören wir Midi-Files, zusammengebastelt mit Cubase und der
titelgebenden Billigsoundkarte Arowana. Eigentlich ein Terrain zwischen
8bit-und Atari-Sound, dass längst abgegrast scheint. Nur dass das hier
alles überhaupt keine Rolle spielt (und wenn, dann als das was draußen
bleiben muss). «E-Metal« nennt Christian Nothaft an einer Stelle im
Booklet seine Tracks und lässt offen, für was dieses «E« nun stehen
mag. Indizien zwischen „Ernst«, «Elektronik«, «Ekstase«, «Exzess«, «Entschleunigung«
gibt es in den zwischen Dancefloor und Minimal hin und her schwankenden
Stücken genug. Aber auch «Metal« lässt sich nicht so einfach erklären.
Brachial und hart mag zwar als Idee dahinter stehen, nur wieso haben
wir es dann mit «Streichquartetten«, Klavieren und anderen klassischen
Instrumenten zu tun, und weniger mit runter gestimmten Würgegitarren?
Metal als radikale Form einer Avantgarde zu lesen, die mit offenen Ohren
in alle Richtungen Rockidiome längst hinter sich gelassen hat, dürfte
auch hier der Schlüssel sein. Weniger jedoch als simpler Übersetzungsmechanismus
(etwa in besagte «Streichquartette«), denn als Transformation in die
Möglichkeiten und Limitationen einer Billigsoundkarte. Es geht hier
schlicht (und ebenso einfach wie effektiv) um eine Software als Instrument.
Um das schon oft in Angriff genommene Unterfangen einer sich selbst
spielenden Musik. Was die »Arowana Session« jedoch von ähnlichen Unternehmungen
unterscheidet ist eine Art seriöser Cheesyness der Sounds, die mitunter
an die immer auch etwas unheimlichen wie wunderlichen Klänge alter
Musikautomaten und Spieluhren erinnern."
(Didi Neidhart)
Arowana on air @ WFMU:
sendungen mit arowana-content auf wfmu.org
WFMU JA In The AM with John Allen Playlist from September 30, 2022
WFMU Polyglot with Jesse Dorris Playlist from July 26, 2022
WFMU Radioactivity with Abbie From Mars Playlist from August 21, 2022
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